Ernährung spielt in etlichen Lebenssituationen eine große Rolle. Durch die richtige Nährstoffzusammensetzung kann man nicht nur die Konzentration fördern und Leistungstiefs minimieren, sondern auch allgegenwärtigen Stress reduzieren.
Im Berufsalltag geht es oft darum, Zeit zu sparen. Dies hat auch großen Einfluss auf unser Essverhalten. Durch das andauernde Gefühl, zu wenig Zeit zu haben, neigt man immer häufiger zu Fastfood und ungesunden Snacks. Die Folgen nach dem Verzehr sind dann meist Völlegefühl, Müdigkeit und Heißhunger. Nach längerer Zeit spiegeln sich diese Essgewohnheiten dann in Übergewicht und Herz- Kreislaufproblemen wieder.
Was unser Körper braucht
Die wesentlichen Makronährstoffe, die der Körper braucht, um einwandfrei zu funktionieren, sind im wesentlichen Kohlenhydrate, Proteine und Fette.
Kohlenhydrate
Hier spricht man von Monosacchariden (Einfachzucker) und Polysacchariden (Mehrfachzucker, welche aus einer Kette verknüpfter Einfachzucker bestehen). Vor allem im Arbeitsalltag sind es die Kohlenhydrate, die unserem Gehirn Energie liefern, welche wir für unsere Gedächtnisleistung benötigen.
Proteine
Im menschlichen Körper gibt es 21 Aminosäuren, aus denen sämtliche Proteine zusammengebaut werden. Beim Verzehr von Proteinen werden diese in die Aminosäuren zerlegt und wieder in dieser Kombination zusammengebaut, wie der Körper sie gerade benötigt. Wir brauchen Proteine besonders für Wachstum und Zellteilung. Außerdem bestehen unter anderem unsere Muskulatur, Haut, Hormone und Enzyme aus Proteinen.
Fett
Dieser Makronährstoff wird leider von vielen in seiner Wichtigkeit unterschätzt. Gerade bei Fetten ist es wichtig, im Hinterkopf zu haben: Fett ist nicht gleich Fett! Mit 9 kcal/g ist es der energiereichste Makronährstoff (im Vergleich: 4kcal/g bei Kohlenhydraten und Proteinen) und kann bei übermäßigem Konsum schon mal das Körpergewicht nach oben bringen. Allerdings sind manche Fette, sogenannte „ungesättigte Fettsäuren“, für unseren Körperessentiell mit der Nahrung zuzuführen, da er sie nicht selbst herstellen kann.
Ungesättigte Fettsäuren sind zum Beispiel wichtig für Hormonproduktion oder Flexibilität der Zellmembranen.
Neben den Makronährstoffen gibt es noch sogenannte „Mikronährstoffe“. Dazu zählen Vitamine und Mineralstoffe. Mikronährstoffe müssen zwar in weitaus geringerem Maße aufgenommen werden, sind aber genauso wichtig mit der Nahrung zuzuführen, da unser Körper auch diese nicht selbst herstellen kann.
Genau da sind wir auch schon bei dem Hauptproblem von Fertignahrung und Fastfood angelangt. Die Inhaltsstoffe bestehen in zu hohem Anteil aus gesättigten Fettsäuren, enthalten meist kaum Vitamine und dazu oft viele Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe.
Wie beeinflusst eine schlechte Ernährung unser Arbeitsverhalten und unsere Leistung?
Um dies zu veranschaulichen, möchte ich ein konkretes Beispiel aus dem Alltag heranziehen.
Es ist 12:00, der Magen knurrt und es ist endlich Mittagspause.
Fall A: Es wird nicht lange überlegt und im nächsten Supermarkt eine Leberkäsesemmel, am besten noch mit Käseleberkäse (wenn schon, denn schon) geholt und als Nachspeise ein Schokoriegel.
Was im Körper passiert: Im ersten Moment große Freude, da wieder genug Glucose zugeführt worden ist. Das Problem: die in der Semmel enthaltenen Kohlenhydrate sind kurzkettig, werden schnell verarbeitet und der Blutzuckerspiegel fällt nach einem extremen Hoch wieder ganz nach unten. Gut, dass wir für dieses Tief mit einem Schokoriegel gerüstet sind. Schokoriegel gegessen, Blutzucker nach oben, gleiches Spiel wie vorhin und das nächste Tief lässt nicht lange auf sich warten.
Das Gute am Leberkäse ist, dass er einiges an Protein liefert, welches satt macht und wie oben besprochen für vieles im Körper wichtig ist. Leider befinden sich aber dazu in viel höherem Ausmaß jede Menge gesättigte Fettsäuren darin. Diese bringen einerseits die Kalorien ordentlich in die Höhe, andererseits liefern sie keine der oben genannten positiven Effekte, welche ungesättigte Fette an deren Stelle bringen würden. Zudem resultieren aus einer langfristig fettreichen Ernährung nachgewiesen negative Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem.
Fall B: Im Bürokühlschrank wartet ein Glasbehälter mit einem Lachsfilet mit Bulgur und Gemüse, welches nach kurzem Aufwärmen in der Mikrowelle bereit zum Verzehr ist. Der Zeitaufwand, um an das Essen zu gelangen, entspricht dem von Fall A, die folgenden Prozesse im Körper sehen allerdings anders aus.
Die primär komplexen Kohlenhydrate des Bulgurs sorgen für einen langzeitig konstanten Blutzuckerspiegel. Zudem enthält das Getreide viele Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium, sowie Vitamine. Lachs enthält auch verhältnismäßig viel Fett (im Vergleich zu anderen Fischen), allerdings handelt es sich hierbei um ungesättigte Fettsäuren. Diese haben sogar positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem und auch auf die Gedächtnisleistung, was wiederum die Arbeitsproduktivität verbessert.
Das Gemüse sorgt zusätzlich für kalorienarme Sättigung, enthält viele Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien, welche sich positiv auf den ganzen Organismus auswirken.
Die tägliche Entscheidung, ob man sich für Fall A oder B entscheidet, liegt bei jedem selbst. Aber Sie tanken auch kein Benzin in ihr mit Diesel betriebenes Auto, wenn sie wissen, dass es ihm schadet, oder?