Die Nachfrage nach Lieferdiensten wächst immer weiter. Verständlich in einem Arbeitsalltag, an dem Zeit ständig Mangelware ist. Kein Zutateneinkauf, kein Kochen und das Beste: kein Aufräumen oder Abwaschen danach, da die Packung direkt in den Müll wandert. Bestellt, gegessen, weggeworfen – fertig. Gedanken um Nachhaltigkeit macht sich dabei jedoch kaum jemand. Oder haben Sie sich dabei schon einmal gefragt, woher das Tier, das sie verspeist haben, überhaupt kam? Oder ob das verarbeitete Gemüse bereits kilometerweite Reisen hinter sich hatte?
Zu erkennen, dass das was wir essen, regionalen, globalen, ökologischen sowie gesellschaftlichen Einfluss hat, ist der erste Schritt zur Nachhaltigkeit.
Weshalb Regionalität eine große Rolle spielt
Ein Grund, Produkte regional zu kaufen, ist die regionale Wertschöpfungskette zu unterstützen. Das Geld bleibt in der Region, die heimische Wirtschaft wird gefördert und die ohnehin schon im Rückgang stehenden einheimischen Bauern werden gestärkt.
Zu wissen, wo ein Produkt herkommt, spielt auch in der Sicherung der Qualität eine wichtige Rolle. Lebensmittelskandale oder geringere Qualitätsstandards in verschiedenen Ländern sind keine Seltenheit mehr. Wenn man nicht weiß, woher die Zutaten kommen, kann man sich der Qualität der Speise nie sicher sein.
Umweltschutz
Bei langem Transport der Nahrung entsteht viel CO2, welches sich bei Produkten von einer Landwirtschaft in der Umgebung komplett einsparen lässt. Zudem können nach kürzerem Transport und kürzerer Lagerung die Lebensmittel frischer verarbeitet werden. Gesünder sind sie dadurch auch noch, denn durch das frühere Ernten der unreifen Früchte gehen viele wertvolle Vitamine und Inhaltsstoffe verloren, welche nach deren völliger Ausreifung enthalten wären.
Allgemein betrachtet, entstehen ungefähr 20% des CO2 Ausstoßes durch unsere Ernährung. Am schwersten fällt dabei der Fleischkonsum ins Gewicht. Dabei spielt einerseits die Menge an konsumiertem Fleisch eine Rolle, als auch, woher dieses kommt. Ein Umdenken von „Werktagsbraten“ zu „Sonntagsbraten“, sowie der Verzehr von Fleisch aus artgerechter und nachhaltiger Haltung würde so den ökologischen Fußabdruck jedes Einzelnen zusätzlich stark verbessern. Zur Veranschaulichung dessen ein Beispiel: Während beim Anbau von Kartoffeln je Kilogramm 199 CO2 Äquivalente anfallen, sind es bei Rindfleisch 13.311 pro Kilogramm. (Ohne Berücksichtigung des Transports!)
Überall ist von Co2-Einsparungen und Treibhausgasen die Rede – doch wieso sind diese so schädlich?
Als Treibhausgase bezeichnet man Gase, welche Einfluss auf den Treibhauseffekt haben. Sie absorbieren Wärmestrahlung, die dann dazu beiträgt, dass die Erdoberfläche erwärmt wird. Dieser Vorgang an sich ist ganz natürlich und sogar wichtig für unser Leben auf der Erde, da es ohne diesen viel zu kalt für viele Lebewesen wäre. Das Problem entsteht erst dadurch, dass wir Menschen, vor allem durch das Verbrennen von Erdöl, Erdgas und Kohle (z.B. Auto fahren, Müll verbrennen, heizen) zusätzlich riesige Mengen an Kohlendioxid in unsere Atmosphäre befördern. Österreich ist dabei mit einem Treibhausgas-Ausstoß von knapp 8.200 kg pro Person fast um das Doppelte über dem weltweiten Durchschnitt (2021).
Mehrweg statt Einweg
Ein weiteres großes Problem an geliefertem Essen ist die Verpackung. Auch beim Plastikmüllaufkommen ist Österreich über dem EU- Durchschnitt und besitzt zusätzlich eine der niedrigsten Recycling-Quoten. Jedes gelieferte Gericht ist doppelt und dreifach eingepackt. Nach dem Genuss bleibt lediglich ein Müllberg der in der Tonne landet. Dabei verschwendet man oft keinen weiteren Gedanken daran, was mit dem Abfall weiter passiert. Das Problem an den Packungen ist, dass rund 70 Prozent davon nicht recyclet werden können. Sie werden deponiert und schließlich verbrannt, wodurch wiederum Treibhausgase entstehen. Die Umstellung mancher Lokale auf Papier- statt Plastikverpackungen ist vielleicht ein kleiner Schritt, allerdings nicht die Lösung. Ein Weg, dem Müllproblem entgegen zu wirken wäre ein Mehrwegsystem. Erst sehr wenige Lieferdienste wie z.B. Ambro Meals setzen dabei auf Glasbehälter, welche nach dem Verzehr wieder abgeholt und verwendet werden. Methoden wie diese würden unser Müllaufkommen in Österreich um einen erheblichen Teil reduzieren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass jeder einzelne in etwas Alltäglichem wie einer Essensbestellung sehr viel zur Nachhaltigkeit beitragen kann.
Tipps zum CO2 sparen: